IPv4 / IPv6 - Verwirrung, wann was notwendig

Auch wenn im Allgemeinen eine gewisse Abneigung gegenüber IPV6 besteht, versuche ich dennoch dir das mal zu erklären. Ich selbst bin nämlich ein Freund von moderner Technik und nutze IPV6 auch normal am Telekom Anschluß.
Generell funktioniert ipv6 anders als ipv4. Es gibt zwar DHCPv6, aber generell gilt bei einer Fritzbox: ist ipv6 angeschaltet (was du aktiv hast), bekommt ein Client auch eine ipv6 Adresse und ohne entsprechende Konfiguration wird am pihole vorbei gearbeitet (es wird also nur teilweise geblockt)

Kurz bzgl. IPV6
fe80: sind Adressen, die jedes Gerät mit ipv6 immer hat, sind eine Art lokale Adressen, routen nicht im Internet
fd00::... Sind Adressen, die ähnlich wie die 192.x Adressen bei IPv4 im LAN Bereich genutzt werden sollen (heißen ULA), routen nur im LAN, nicht im Internet
2003:: sind globale Adressen, die auch ins Internet routen (daher auch bei wieistmeineip.de und Co zu sehen sind)
Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, haben die letzten beiden Adressenräume auf den Clients oft privacy extensions aktiv, sprich die Adressen ändert sich regelmäßig. Somit kann ein Client gerne mal 5 ipv6 Adressen haben.

Zu deinen Fragen:
A) wenn die ipv6 Unterstützung aktiv ist und dein Provider es unterstützt (Telekom: Ja) bekommen alle Geräte eine IPv6 Adresse im globalen Adressraum (zb 2003::...)
b) und c) wenn dein Client ipv6 nutzt, kann das durchaus passieren.
d) wenn nicht anders konfiguriert, wird eine Verbindung über ipv6 an den Provider DNS (konfiguriert in der Fritzbox) genutzt

So, was kann man jetzt machen - entweder in der Fritzbox Ipv6 Unterstützung aus (dann gibts komplett kein ipv6 mehr, dann geht alles über ipv4 - bin ich zwecks Zukunft und Interesse kein Freund von) oder entsprechend einrichten.

Was is zu tun?

  • in der Fritzbox unter Heimnetz und IPv6 "ULA immer zuweisen anmachen". "DNSv6 über Router Advertisment bekannt machen" aktivieren. Dort die fd00 des Raspberry eintragen (der bekommt mit der Einstellung in der FB eine solche Adresse). Wichtig: sollten es mehrere sein, die der Raspberry im fd00 Bereich bekommen hat, die nutzen, welche der MAC Adresse ähnlich ist.
  • DHCPv6 aus und den DNS zuweisen

Auf dem Raspberry:

  • in der setupvars.conf die fd00 Ipv6 Adresse eintragen (wie oben die der MAC Adresse der LAN Schnittstelle am ähnlichsten ist)
  • abschließend pihole -g eingeben.

Ergebnis:
IPV4: gewohnt über DHCP der Fritzbox, der in den DHCP Einstellungen als Lokalen DNS die IP des Raspberry hat, oder eben DHCP des Raspberry
IPV6: Fritzbox verteilt 2003: und fd00: Adresse an die Clients und gibt DNS IPv6 Adresse des Raspberry weiter. Dadurch wird auch über ipv6 der pihole als DNS Server genutzt

So ich hoffe das war halbwegs verständlich, sonst gerne fragen. :slight_smile:

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