leider kann ich bei meinem Router keine Einstellungen an DNS bzw. DHCP vornehmen.
Ist es möglich, die DHCP Range des ISP Routers so zu begrenzen, dass andere anfragende Geräte (nachdem keine IP mehr verfügbar ist, da Range begrenzt) an den anderen DHCP Server (piHole) weitergeleitet werden? Oder würden die Geräte dann einfach selbst eine IP setzen und irgendwo im Nirvana rumdümpeln, da nicht nochmal nach nem DHCP Server gesucht wird? Es gibt dann ja quasi zwei Server die sich im Netzwerk melden. Wird dann einfach per Zufall einer ausgewählt?
Also in etwa so:
ISP Router
IP 192.168.0.1
DHCP Range 192.168.0.2 - 192.168.0.2
statische IP für piHole eintragen
PiHole
IP 192.168.0.2
DHCP Range 192.168.0.3 - 192.168.0.200
Ich versuche so erstmal nen zweiten Router hinter dem ISP Router (dann als Bridge) zu umgehen.
Die Frage wird hier häufig gestellt:
Kannst Du genau so machen
Die Begrenzung des DHCP-Adressbereichs im Router -wie von Dir selbst vorgeschlagen- ist auch hier in den Foren die am häufigsten vorgeschlagene Vorgehensweise für einen Router, der keine DNS-Einstellungen und kein Abschalten von DHCP erlaubt.
Ein DHCP-Server meldet sich erst auf Anfrage (DHCPDISCOVER) eines Clients mit dem Angebot einer IP-Adresse (DHCPOFFER) (klicken für weitere Details)
Es hängt damit tatsächlich von der Implementierung der jeweiligen DHCP-Client-Software ab, ob ein Client auf mehrere Angebote wartet und nach welcher Rangfolge diese Angebote akzeptiert werden.
Häufig wird im Sinne eines schnellen Verbindungsaufbau das erste eintreffende Angebot akzeptiert. RFC2131 schreibt dies aber nicht vor, sondern lässt explizit eine differenzierte Auswahl eines DHCP-Servers zu:
The client receives one or more DHCPOFFER messages from one or more servers. The client may choose to wait for multiple responses. The client chooses one server from which to request configuration parameters, based on the configuration parameters offered in the DHCPOFFER messages.
In Deinem Fall wird Dein Router nach dem Verbrauch aller Adressen aus seinem Bereich kein neues Angebot mehr machen, wodurch dann Pi-hole's DHCP-Server zum Zuge kommt. Ich würde vielleicht nur etwas mehr Platz für eventuelle weitere feste IP-Adresszuweisungen lassen, also Pi-hole erst ab z.B. .20 einsetzen lassen.
Damit die eine Adresse aus Deinem Pool auch bei einem Neustart garantiert immer an den Pi-hole geht, solltest Du diese im Router als feste Adresse (oder auch: DHCP lease reservation) an Pi-hole vergeben (das empfiehlt sich ohnehin, auch in anderen Konstellationen).
Danke für die ausführliche Antwort und die hilfreichen Zusatzinformationen! Ich werde mich da nochmal in Ruhe durcharbeiten!
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Anzeige der Geräte im „network overview“ bei piHole über arp nur zur Anzeige von separaten, im Netzwerk kommunizierenden, Schnittstellen gedacht. Durch die Nutzung von piHole als DHCP Server ändert sich dort nichts an der Anzeige von VPN Clienten - die ja formal alle über die tun0 Schnittstelle kommunizieren. Ist das so korrekt?
